mrjasonaut:Also ich hatte ja da mal so eine zufällige kurzzeitige Begegnung mit dem Forstpolizisten in Ponta Delgada beim Mini Markt. Der schielte mich so komisch von der Seite an, während er mit den Einwohnern sprach. Mein Eindruck: Man macht da kaum einen unbe(ob)achteten Schritt bis man die Ortschaft verlässt und später wohl auch nur wenige. Die Feldarbeiter, Autofahrer, Verkäufer, Levadeiros haben da immer einen offenen Blick und checken dich ab. Mir unklar, wie man mehr als 24 h 'verloren gehen' kann.
Wie war jetzt noch einmal die Geschichte mit Maruja? Hat Dich da jemand beobachtet, als Dich die Forumsmitglieder wieder auf den richtigen Weg gelotst haben? Oder als Du im Brombeerloch gelandet bist? Das hätte ja ganz ähnlich und ziemlich dramatisch ausgehen können!
Vor 2 Tagen hat ein Verwandter des vermissten Franzosen einen Beitrag auf Facebook gepostet https://m.facebook.com/story.php?story_f...100008194518660 und darin die AllTrails App erwähnt. Nutzt jemand von Euch die App und kann uber deren Qualität etwas sagen?
Alltrail ist eine Sammlung vom meist harmlosen Wanderungen auf der ganzen Welt, die auf einer Karte eingezeichnet sind, die auf der Basis der osm-Karte erstellt wurde.
Beispiel: Caldeirao Verde:
Man sieht hier in rot den an sich einfachen Wanderweg in den Caldeirao Verde mit allen Details.
Weil die Karte auf osm-Basis erstellt wurde, sind alle andern Wege auch eingezeichnet, die ein Nutzer je eingezeichnet hat. Und diese Wege sind zum Teil harmlos, zum Teil extrem gefährlich, das sieht man nicht auf der Karte. Die Wege können frei oder mit Brombeeren zugedeckt sein. Auch das sieht man nicht. Auch ob ein Steinschlag den Weg weggerissen hat, sieht man nicht.
Und hier den Abschnitt, den der Franzose begehen wollte:
Es ist der Weg, der von der Levada do Caldeirao Verde zur Bachverbauung in der Ribeira Grande führt (Chao das Faias). Eigentlich ein häufig begangener Weg und nicht einer der gefährlichen. Hier befindet sich auch der Geocache von bycycle (https://www.geocaching.com/geocache/GC5W1M6_ferrata). Ein T3.5 Geocache ist nicht wirklich schwierig zu begehen. Aber eben, es ist kein Spazierweg, und ich weiss nicht, welche Voraussetzungen der Franzose mitbrachte.
Die meisten dieser Karten im Netz oder in den Apps sind auf der osm-Basis erstellt worden, deshalb hier nochmals die explizite Warnung:
Nicht alle Wege auf der osm oder den abgeleiteten Karten sind Wanderwege im klassischen Sinn. Man kann sie ausprobieren, man sollte aber immer die Notbremse ziehen und umdrehen, wenn es zu gefährlich ist. Und diese Notbremse muss auch im Zeitplan berücksichtigt werden (Wetter, Dämmerung etc.).
Wer die Verhältnisse auf Madeira nicht kennt, erlebt oft unschöne Überraschungen!
Re: vermisst! Zwei gestern deutsche Wanderinnen wieder wohlbehalten aufgefunden
@espadarte Keine Ahnung , wie dein Beitrag/extra Thread* jetzt gemeint ist
Ich weiß nicht, ob sie sich wenn es so wäre, hier outen würden (oder sollten)!? Um alle auf den Stand zu bringen : Anscheinend wurden zwei deutsche Wanderinnen, die sich auf dem Weg von Encumeada zur Bica da Cana (PT17) befanden, gestern als vermisst gemeldet. Die beiden wurden heute leicht unterkühlt, aber ansonsten wohlbehalten angetroffen bzw. aufgefunden. Der Zeitung wurde berichtet, dass die Suche gestern Abend begonnen hätte, nachdem der Zivilschutz alarmiert worden war. "Vier Elemente der Forstpolizei wurden für die Rettung bestimmt, die von der Feuerwehr Ribeira Brava vor Ort unterstützt wurden"
Ich denke, sie haben die Tour falsch eingeschätzt, sich zu spät auf den Weg gemacht und sind lieber im Wald geblieben, als sich im Dunkeln zu verirren. Eine Maßnahme, die sicher gerade in unbekanntem Gelände zu empfehlen ist. Unglücklich war, das der (Handy)Kontakt abgebrochen war. Aber lieber eine kalte Nacht, als sich auf Madeira zu verirren und/oder abzustürzen.
Also immer: 1.) Rechtzeitig los (+Puffer einbauen) 2.) Einsatzbereites Equipment dabei haben (Karte, Navi, geladenes Handy, Taschenlampe ...) 3.) Genug Proviant sowie Kleidung+Rettungsdeckchen zum Warmhalten.
Dass man sich vorher über die geplante Tour informieren sollte, ist klar
Edit @mrjasonaut, zum Glück ist es gut ausgegangen, aber als Grundlage für Scherze!? Oder meinst du die hartgesottene Forumswandersektion?
* jetzt im aktuellen Vermissten-Thread- der Beitrag stand vorher in einem extra Thread
Ich würde mal behaupten, dass Madeira zu den meist unterschätzten Wanderdestinationen zählt.
Das sollte wirklich besser vermittelt werden, damit die Bombeiros und Co. sich nicht jede zweite Nacht im Wald auf die Suche nach irgendjemanden machen müssen.
Es gäbe wohl etwas weniger Unfälle, wenn das Internet und die (a) sozialen Medien nicht ihren Teil dazu beitragen würden und immer mehr Halbwissende und Halbkönnende anlocken würde. Kleines Beispiel aus der Taucherszene: Mir war es Anfang der 2000-er noch vergönnt, die Thomasquelle und einige andere Erdfalllöcher in Thüringen zu betauchen - das Wissen darüber gab es zunächst nur unter vorgehaltener Hand und mit dem Versprechen, sich dort unauffällig und normkonform zu bewegen. Dann setzten es einige Aufmerksamkeit- und Klickraten-Heischende auf ihre Internetseiten - Folge: Ansturm von Tauchern - Vermüllung - Aufmerksamkeit und Aktivität der Behörden und letztlich Verbot . (https://www.easydive24.de/ziel_deutschland_thueringen.html , man beachte die Anmerkung am Ende)
Etwas Ähnliche wird wohl auch mit Wanderwegen auf Madeira geschehen, wobei ich aus maderensischer Quelle im Sommer erfahren habe, dass die monetäre Abschöpfung von Wanderern (Im Gespräch sind hölzerne Kassenhäuschen z.B. auf den Wanderwegen in Rabacal und/oder mobile Kassierer an Einstiegspunkten andere Wanderrouten) wohl noch eine in nicht allzulanger Zeit zu erwartende Vorstufe sein wird.
Mal drüber nachdenken, ab man wirklich alles (insbesondere auch überaus anspruchsvolle Wanderrouten) gleich mit GPS-Track posten muss!
Liebe alle, wir haben auf der Wanderung Lamaceiros im November 2021 per Zufall mitbekommen, dass eine Person vermisst wird (Schreiben eines Angehörigen zu Beginn der Wanderung). Ich liebe Madeira und das zu lesen war für mich ein Schock. Ich weiss nicht, ob diese Info zu den Menschen kommt, die sie brauchen können. Ich versuche es. Der Schweizer Seher Martin Zoller (bitte googeln) hat schon mehrfach bewiesen, dass er Menschen u/o Objekte orten kann. Er konnte in Südamerika ein abgestürztes Flugzeug orten. Auch wenn dies spät kommt. Vielleicht wäre Martin Zoller ein Hinweis für die Angehörigen, welchen ich mein tiefes Mitgefühl ausspreche. Lieber Gruss Katja
Am Sonntag meldete sich ein deutsches Paar als verirrt und wurde bei Bica da Cana am Abend wiedergefunden. Die schwangere Frau und ihr Begleiter brauchten glücklicherweise keine medizinische Versorgung.
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