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Infos, Tipps und Austausch zu Leben und Urlaub auf Madeira

 


Es brennt wieder auf Madeira 2013/2016
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10.08.16 22:33
Sigrid 

Madeira-Levkoje

Re: Es brennt wieder auf Madeira

Wir wünschen Euch allen eine ruhige Nacht und das es jetzt wirklich vorbei ist. In Gedanken sind wir bei Euch auf der Insel.

Ich kann nicht glauben, dass wirklich jemand solche einen Brand mit Absicht gelegt hat - ist der Terror jetzt auch auf Madeira angekommen?

unendlich traurig
Sigrid

10.08.16 22:35
surfinthedarkness

nicht registriert

Re: Es brennt wieder auf Madeira

Feucht und windstill, das sind die besten Worte die hier heute jemand nennen konnte.
Ich hoffe so sehr für Madeira, dass es nun sehr bald vorbei ist.
Bitte vergesst den Hilferuf für die Hunde nicht.

10.08.16 22:56
seehase

nicht registriert

Re: Es brennt wieder auf Madeira

Hi,

erst heute Morgen habe ich daran gedacht, dass ich ja noch einen Urlaubsbericht schreiben wollte. Und dann sah ich Nachrichten

Hoffe, dass es bald Entwarnung für Madeira gibt, natürlich auch für die anderen Brandherde.

Bin einfach nur traurig.

Viele Grüße
Silvia

P.S. wenn ich Wasser von unserem vollen See (wohne am Bodensee) schicken könnte, ich würde es sofort tun.

11.08.16 07:59
macnetz 

Madeira-Strelitzie

Re: Es brennt wieder auf Madeira

Sigrid:
Ich kann nicht glauben, dass wirklich jemand solche einen Brand mit Absicht gelegt hat - ist der Terror jetzt auch auf Madeira angekommen?
Hallo Sigrid,

diesen Terror gibt es auf Madeira seit der Besiedelung. Du brauchst nur mit offenen Augen durch Funchal gehen dann siehst du die Folgen der Herrschaft Weniger. Es tut mir in der Seele weh zu sehen wie alles verfällt weil das Interesse an der Gemeinschaft nach oben immer abnimmt.

Jede Katastrophe bietet auch die Gelegenheit zu einem Neu-Beginn.
Allein die zig. Millionen Euro die in Lugar do Baixo ins Meer (und damit in die Taschen der Bau-Amigos) verschwunden sind hätten die Bombeiros besser zur Brandbekämpfung und -Vermeidung ausgerüstet.

Schaun mer mal.
Anton

11.08.16 08:11
Jardineira 

Madeira-Strelitzie

Re: Es brennt wieder auf Madeira

Flammendes Inferno

Schreckliche Bilder gab es in den vergangenen zwei Tagen über alle Medienkanäle, deshalb nur Text zum Feuermeer auf Madeira. Ich habe in meiner Nachtwache mal einiges zusammengefasst.

In der ersten Augustwoche gehen die Temperaturen stetig nach oben, jeden Tag ein neuer Rekord nahe vierzig Grad. Während es bei uns in Calheta recht windstill bleibt, erzählen Freunde aus Funchal bereits von heftigen, heißen Winden. Eine ähnliche Situation auf dem Flughafen, dort werden viele Starts und Landungen gecancelt oder umgeleitet. Die Warnungen vor der extrem hohen Gefahr für Feuer werden ständig erneuert. Es dürfen keine Feuerwerke anlässlich der traditionellen Feste stattfinden.
Trotzdem entdecken wir auf einer Wanderung über Paul da Serra am Samstag Nachmittag ein noch nicht ganz ausgeglühtes Grillfeuer an einem Picknickplatz. Verantwortungslos!
Am Montag, den 9. August, sind wir am Nachmittag auf dem Weg nach Funchal und entdecken bereits die ersten Rauchwolken oberhalb des Madeira Shopping Center. Wir haben haben nahe dem Mercado dos Lavradores unten in der Stadt zu tun und sehen bald wie sich die anfänglich orange-grauen Rauchwolken verändern zu schwarzem Qualm, der beginnt die oberen Stadtteile zu überziehen.
Schnellstmöglich verlassen wir Funchal über küstennahe Straßen wieder Richtung Calheta. Zuhause angekommen überschlagen sich bereits die Horrormeldungen, welches Ausmaß der Brand anzunehmen droht.
Über Nacht und am folgenden Dienstag entfachen die heißen Winde immer weitere Feuer, das sich nach unten in die Stadt hineinfrisst. Inzwischen tauchen weitere Brandmeldungen entlang der Südküste auf.
Ich entdecke am Dienstag Nachmittag erste Ascheflocken, die in unseren Garten wehen. Inzwischen hat auch bei uns der NO-Wind etwas zugenommen und ich kann eine Rauchsäule auf Paul da Serra sehen. Das ist kurz nach 16 Uhr und Luftlinie ca. 8 km und genauso viele Lombos entfernt in einer Höhe von 1300 Metern.
Um 17 Uhr, hat sich die Entzündung bereits zu einem großen Waldbrand entwickelt, wir entschließen uns, den Garten und die trockene Wiese hinter unserem Haus zu wässern. Anschließend bereiten wir uns für eine Flucht vor. Um 18 Uhr brennt es bereits bis auf 500 Meter herunter, immer noch einige Bergrücken entfernt. Um 20 Uhr stehen die ersten Häuser oberhalb Arco da Calheta in Flammen, dann geht es rasend schnell Richtung Westen weiter, über die oberen Hänge durch den Eukalyptuswald und nach unten in die Täler und wieder hinauf zu den Siedlungen. Als uns um 21 Uhr der Strom ausfällt, die ersten Häuser von Estrela brennenund uns nur noch die Ribeira Grande von dem riesigen Flammenmeer trennt, fahren wir Richtung Meer. Die Einheimischen aus der Nachbarschaft wollen in der Nähe bleiben, Freunde aus Estreito entschließen sich auch für die Flucht.
Wir sehen und hören kein einziges Feuerwehrauto. José und etliche andere Helfer aus der Nachbarschaft bleiben als private Rettungskräfte am Ort. Allein diesen Menschen ist es zu verdanken, dass keine Menschenleben zu beklagen sind und kaum Schäden an Häusern entstanden.
Wir sitzen bis 2 Uhr morgens mit anderen Flüchtlingen in der Marina, verfolgen zum einen die Meldungen - alle Brände von Funchal bis Calheta sind außer Kontrolle - und zum anderen den roten Widerschein, der über die Felskante hinter uns sich auf dem Meer widerspiegelt.
Dann legen wir uns zu vielen anderen an den Strand mit schwindenden Hoffnungen.

In der ersten Morgendämmerung fahren wir hoch zu unserem Haus, noch ist alles unversehrt, aber unser Lombo brennt und qualmt immer noch, sodass wir nicht bleiben können. Außerdem kommt kein Wasser mehr aus den Leitungen. Zum Glück hat der Wind über Nacht nachgelassen, ja es ist am Morgen fast windstill. Die Feuer springen nicht mehr, sondern fressen sich etwas langsamer an den verwilderten Terrassen wieder zum Wald hinauf und ziehen dort weiter Richtung Westen.

Gegen 9 Uhr können wir zurück, die größte Gefahr scheint bei uns vorbei. Noch umgeben uns etliche Schwelbrände, die immer mal wieder zu hellen Feuern aufflackern. Der Gartenschlauch liegt bereit, noch haben wir ein paar hundert Liter Wasser im Tank, das wir für die Außenbewässerung mobilisieren können.

Bis Prazeres sehen wir dunkle Rauchwolken zum Himmel aufsteigen. Auf dem Weg dorthin ist ein kleines Gewerbegebiet bedroht, unter anderem mit einem Lager von 200.000 Litern hochprozentigem Rum.
Der Wald über uns rauscht, knackt, knistert, Bäume stürzen laut krachend um - wir bleiben auf Alarmstufe rot.
Am Nachmittag bringt ein Pickup ein paar Fässer Wasser in unsere Vereda, als sich die Situation wieder verschärft. Aber hier geht alles gut.
Weiterhin regnet es Ascheflocken grau und schwarz, dank der zunehmenden Luftfeuchtigkeit und den sinkenden Temperaturen nicht mehr glühend.

Am frühen Abend entspannt sich die Lage für ganz Estreito da Calheta, doch weiter westlich und in den Höhenlagen wüten die Feuer weiter.
Bei einer kurzen Rundfahrt wird uns das Ausmaß des Schreckens erst richtig bewusst. Bislang verbrachten wir die bangen Stunden wie in Trance, immer in der Angst alles zu verlieren, beschäftigt mit sinnlosen Dingen, wie Asche fegen, obwohl sie weiterhin vom Himmel fällt. Und jetzt kommt die große Trauer, als wir durch die schwarz-graue zerstörte Natur fahren, mit ihrem beißenden Brandgeruch.
Erste Meldungen sickern durch, dass etliche der Brände auf gezielte Brandstiftung zurückgehen sollen. Ich kann und will es nicht glauben! Es wäre schön schlimm genug, wenn sie durch Fahrlässigkeit verursacht wurden. Aber absichtlich?
Den ganzen Tag telefonieren wir mit Freunden auf der Insel , glücklicherweise und wie durch ein Wunder ist niemand ernsthaft zu Schaden gekommen. Besorgte Nachfragen aus der Heimat, wo die Medien Bericht erstattet hatten, können wir nun mit "fast überstanden" beantworten.
Die folgende Nacht bleiben wir im Haus und schieben Wache. Sie bleibt hier ereignislos. Der Morgen beginnt mit einer Glocke aus Dunst/Dampf/Rauch und noch immer fliegen Ascheflocken.

Wie geht es euch in Prazeres und weiter im Westen?

11.08.16 08:18
JoMe

nicht registriert

Re: Es brennt wieder auf Madeira

Am Montag war ich noch morgens im Reisebüro
und habe dort von Madeira geschwärmt und jetzt kann ich gar nicht fassen,
wenn ich lese und sehe,was dort passiert ist...!!!

Die Managerin unseres Hotels hat laufend berichtet
RTP habe ich auch verfolgt und auch hier wurde man hervorragend informiert...!!!

Ich hoffe,dass das Schlimmste überstanden ist,
mit den traurigen Folgen wird man leben müssen...!

Mein Mitgefühl gilt ganz besonders den Betroffenen
und davon gibt es ja sehr viele in diesem Jahr...!!!

Nichts desto Trotz wird Ende September unsere nächste Reise auf die Insel gebucht
und ich freue mich jetzt schon auf den Juni 2017...!!!!!!

LG Johanna

Zuletzt bearbeitet am 11.08.16 08:18

11.08.16 09:49
beritb

nicht registriert

Re: Es brennt wieder auf Madeira

Es ist wirklich fürchterlich. Mir blutet das Herz.

Und ich frage mich: Was können WIR tun? In der Facebook-Gruppe kommen erste besorgte Fragen von Leuten auf, die um ihren bevorstehenden Urlaub fürchten. Verständlich. Aber ich denke das Letzte, was Madeira jetzt braucht, sind stornierende Touristen.

Ich habe auch von einem Spendenkonto bei der Santander-Bank gelesen, trau dem aber noch nicht ganz. Kennt jemand Aktionen in die Richtung?

Liebe Grüße
Berit

11.08.16 09:55
jogi1

nicht registriert

Re: Es brennt wieder auf Madeira

Hallo liebe Madeira Fans,

Schade, daß ich mittels dieses Anlasses hier im Forum beitrete und nicht, um Schönes von der Insel zu Schreiben oder Lesen.

Wir haben einen Urlaub in Funchal ab nächsten Dienstag gebucht (auch als wahrscheinich letzter gemeinsamer Urlaub mit den Kindern).

Laut den aktuellen Entwicklungen überlegen wir uns, ob wir die Reise antreten sollen. Eine Bekannte meiner Tochter ist gerade ca. 10km von der Hauptstadt und mailte, da man gar nicht nach Funchal reinkommt.

Die Meldungen in der Presse sind äußerst ungenügend, die Regierung will die Lage herunterspielen. Ich bin völlig verunsichert.

Kann jemand zur aktuellen Lage in Funchal etwas sagen?

Viele Grüße

jogi

11.08.16 10:23
iris 

Administrator

Re: Es brennt wieder auf Madeira

Hallo Jogi,
wenn es mit eurer Unterkunft in Funchal schwierig wäre, würde dies bestimmt bekannt gegeben werden.
Auch wenn wir dieses Ausmaß an Feuer zum Glück bisher nicht miterleben mussten, so hatten wir auch vor ein paar Jahren Waldbrände während unseres Sommerurlaubes und es blieb genug zum Erfreuen.
Was man bisher mitbekommen hat, war, dass es zum Glück den Norden nicht betroffen hat. Es gibt also immer noch genügend Ausweichmöglichkeiten für Wanderungen, Baden und Naturerleben.
Wie Berit vor deinem Beitrag schrieb, wäre es für die Insel und ihre Einwohner bestimmt hilfreich, wenn die Touristen NICHT absagen.
Ich weiß natürlich nicht, was ihr alles vorhabt, wie ihr euere Zeit gestalten wollt(et), aber lasst euch Madeira nicht entgehen.
Was allgemeine Hinweise zu Wanderungen derzeit angeht, könnt ihr auch noch hier schauen :
http://www.madeira-zeitung.de/?id=5470.

Euch und allen anderen eine feuerfreie entspannte Zeit


Ich drücke die Daumen, dass das Schlimmste überstanden ist!
Viele Grüße

iris

11.08.16 10:28
surfinthedarkness

nicht registriert

Re: Es brennt wieder auf Madeira

Die Madeirenser werden ALLES tun um den Touristen dennoch einen wunderschönen Urlaub zu ermöglichen, sie brauchen unser Geld ja jetzt erst recht. Auch wenn Teile der wunderschönen Natur zerstört sind und einzelne Sehenswürdigkeiten geschlossen: Madeira hat soooo viel zu bieten. Unsere madeirensische Freundin hat ihren Souvenirshop im Zentrum gestern Mittag schon wieder geöffnet - Ascheregen hin oder her.
Bis Dienstag werden denke ich die Einschränkungen in Funchal minimal sein.
Habt einen tollen Urlaub und kommt wieder. :)

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