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Infos, Tipps und Austausch zu Leben und Urlaub auf Madeira

 


Auswandern Und Unternehmensgründung in Madeira
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10.06.20 13:51
marcok99

nicht registriert

Auswandern Und Unternehmensgründung in Madeira

Hey Leute,
erstmal zu mir:

Mein Name ist Marco, ich bin 20 Jahre und selbstständig. Mein Plan ist es mein Online Marketing Unternehmen nach Madeira zu verlegen.
Mein Problem ist einfach das mein Unternehmen so neu ist, das es kaum Regelungen zu den Dingen gibt und ich mich unsicher fühle obwohl ich einen Steuerberater etc habe.
Außerdam verkaufe ich mein Unternehmen (Instagram Seiten mit mehreren Millionen Abonnenten) für 250-500k € Und würde dies auch gern in Madeira tun.
Meine Frage ist, wie gehe ich vor? Wie hoch sind die Steuern? Wie finde ich eine Wohnung auf Madeira? Kann man die Mieten oder nur kaufen?
Wie schnell ist es möglich?

10.06.20 15:12
hoellena 

Madeira-Levkoje

Re: Auswandern Und Unternehmensgründung in Madeira

Hallo Marco,
wenn du auf dieser Seite nach unten scrollst, findest du die Anzeige von "Madeira Relocation Service".
Die können dir mit deinen Fragen weiterhelfen und sprechen auch deutsch.
Viele Grüße, hoellena

14.06.20 09:14
OdinsRabe

nicht registriert

Re: Auswandern Und Unternehmensgründung in Madeira

Hi Marco,

ich möchte nicht zu viel schreiben, um hier den Rahmen nicht zu sprengen, das Thema ist sehr komplex und Portugal ist bei weitem nicht das beste Land, wo man einfach mal so eine Firma gründen kann bzw. gründen sollte. Bürokratie ist Deutschland X2.5 ! Portugal steht im economic freedom nicht umsonst auf Platz 56 ! : https://www.heritage.org/index/country/portugal für mich gefühlt in meinem Geschäftsbereich und was ich aus Deutschland für Freiheiten gewohnt bin, sollte Portugal auf Platz 80+ sein.

Vorab möchte ich dich auf eine Gefahr hinweisen. Portugal hat damals beim OECD-Musterabkommen einen Vorbeihalt eingetragen. Das heißt einfach gesagt, dass solche Leistungen, wie du bekommst, hier in Portugal Quellsteuer aus lösen bzw. auslösen können. Ich möchte hier keine Rechtberatung geben und auch nichts falsches sagen, ich möchte hier nur warnen.

Die Quellsteuer Geschichte ist erst mal nicht schlimm, da solange du aus Ländern die NICHT auf der schwarzen Liste von Portugal stehen (ja PT hat eine eigene schwarze Liste : https://en.wikipedia.org/wiki/Portugal%2...t_of_tax_havens ) und die zusätzlich kein Doppelbesteuerungsabkommen unterzeichnet haben, Geld bekommst. Wenn die Länder kein Doppelbesteuerungsabkommen haben schuldet du Portugal 35% Quellsteuer, wenn die Länder auf der schwarzen Liste stehen und ein Doppelbesteuerungsabkommen haben, du es aber nicht nachweisen kannst ( RFI-21 Formular ), dann fallen hier auch 35% Quellsteuer an. Gleiches gilt für Länder, die nicht auf der schwarzen Liste von Portugal stehen. Sobald du nicht per RFI-21 Formular nachweisen kannst, dass das Geld was du bekommst von Firmen ist, die in diesem Land Ihren Steuersitz haben und entsprechend dort Steuern abführen, dann schuldest du Portugal 35% Quellsteuer.

Länder die nicht auf der schwarzen Liste stehen, fallen unter 25% Quellsteuern, muss man aber nachweisen, dass diese Firmen ihren Steuersitz dort haben und im Zuge des Doppelversteuerungsabkommen, fallen da gar keiner oder nur geringe Quellsteuern an, je nachdem was das Doppelversteuerungsabkommen zu dem betreffenden Fall sagt.

Quellsteuer (englisch withholding tax) fällt im PT Gesetz immer dann an, wenn eine "sonstige Leistung" aus einem anderen Land hier in Portugal empfangen wird. Dazu gehört leider in erster Instanz auch Sachen, die per *Internet* verschickt werden. Sobald Sachen immateriell werden und nach Portugal "geschickt" werden oder halt hier empfangen werden (auch Zahlungen die von, oder für immateriell Sachen stammen bzw. gezahlt werden u.a. auch, wenn du dich selber vermarktest ( Twitter / Youtube etc. pp) , löst es hier in Portugal Quellsteuer aus.

https://en.wikipedia.org/wiki/Portugal%2...ional_sanctions

Du schreibst, dass du dein Unternehmen verkaufen möchtest, dass aber hier in Madeira tun möchtest. Das ist sicherlich möglich, dass Problem dabei ist nur, dass du ein bestehendes Unternehmen bewerten musst und das entsprechend bei der Firmenverschiebung in deinem Heimatland versteuern musst. Grob gesagt, wenn du es hier für 500.000 EUR verkaufen würdest, dann musst du vorher, da dein Gewerbe ja diesen Wert hat, in deinem Heimatland entsprechend versteuern. Du hast hier keinen Vorteil, im Gegenteil , da so eine bestehende Firmenverschiebung einiges an Kosten mit sich bringt. Man sollte, wenn man wirklich steuerlich umziehen möchte (privat wie auch mit der Firma, vorher in Deutschland klar Schiff machen, sonst hat man das Problem, dass man auf Doppelversteuerungsabkommen zurück greifen muss und auch einiges an rechtlicher Hilfe in Anspruch nehmen muss. Anwälte auf diesem Sektor nehmen auf DE Seite gerne mal 300-450 EUR und auf PT Seite 200-300 EUR die Stunde !

Zur Versteuerung, Portugal hat in der Regel erst mal vergleichsweise die selben Steuersätze wie Deutschland. Grob geschätzt von mir, stehst du hier auch schlechter da, wenn du einfach so eine Firma hier in Portugal verkaufst. Das Gesetz hier ist sehr komplex und hat viele Eigenarten, die man aus Deutschland nicht so kennt.

Und noch mal, das ist keine Rechtsberatung und ich bin auch kein Fachmann. Es ist sehr wichtig, dass man sich hier anwaltliche Hilfe sucht. Das PT Gesetz ist um einiges komplexer als in anderen Ländern und hier auf Madeira ist auch kein "Tax Heaven", wie es so oft im Internet nach zu lesen ist und eine Verschiebung macht auch erst Sinn, wenn man Millionen Umsätze fährt und auch endsprechend Gewinne ein fährt und die ganze Steuervergünstigungs Sache ist erst mal zeitlich begrenzt und Anträge zum Handeln in der Freihandelszone von Madeira können nur noch in 2020 gestellt werden. Es bleibt aber ständig die Gefahr, selbst wenn diese Lizenz erteilt wird (kostet Über Anwalt hier auf Madeira und Jahresbeitrag für das erste Jahr knapp 3.500 EUR), dass die Behörden im Main Land oder hier in Madeira deine Firma anders einschätzen und du unter ganz normalen Körperschaftssteuern fällst. Es ist hier sehr oft NICHTS garantiert !

Es ist hier sogar so, dass von Firma X erfolgreich eingeklagtes Urteil in 100% identischer Sache NICHT für Firma Y gilt. Jede Firma hier in Portugal muss von Grund auf, auch wenn es exakt die gleiche Klageschrift vom gleichen Anwalt ist, über 100% genau dem gleichen Sachverhalt erneut erwirkt werden! Keine andere Firma oder Person kann sich hier auf schon für andere erwirkte Urteile berufen

Beste Grüße

Willi

Zuletzt bearbeitet am 15.06.20 08:52

14.06.20 09:42
OdinsRabe

nicht registriert

Re: Auswandern Und Unternehmensgründung in Madeira

Nachtrag zur Quellsteuer. Mein Text oben ist ein wenig verkehrt in der Hinsicht, dass nicht DU Portugal die Quellsteuer schuldest, sondern die Firma, die dich beliefert / die Provisionen, oder sonstige Gehälter aus immateriellen Zeugs zahlt. Du bist, wie bei der Mehrwertsteuer dazu verpflichtet, diese Quellsteuer ein zu ziehen und hier in Portugal ab zu führen. Sprich wenn du 100 EUR bekommst, musst du 25%, also 25 EUR in Portugal abführen, kannst aber im Gegenzug auf das Doppelversteuerungsabkommen zurückgreifen und musst dann entsprechend nachweisen, dass dein Kontakt in seinem Land steueransässig ist, keine Betriebstätte oder Server in Portugal (dazu gehören auch Azoren und Madeira / Porto Santo) unterhält und halt Steuern in seinem Heimatland abführt. Dafür dient das RFI-21 Formular :

https://portuguese-chamber.org.uk/news/m...axation-relief/

oder hier auf Deutsch zum nachlesen und vielleicht besser zu verstehen :

https://www.zinspilot.de/fileadmin/pdf/f...ortugal_BIG.pdf

Das heißt im Umkehrschluss, dass Portugal dich zur Zahlung der 35% Quellsteuer (35% falls du halt nicht nachweisen kannst, wo die Firma sitzt etc. die dich bezahlt) belangen kann, wenn du entsprechende Nachweise nicht erbringen kannst.

Hier : https://support.google.com/google-ads/thread/17691440?hl=en fragt z.B. einer Google direkt nach diesen Formularen, weil er Einnahmen bei Google generiert hat. Es ist halt nach Jahren bei Prüfung aufgefallen, dass es nicht gemacht wurde. Also mache nicht auch den gleichen Fehler !

oder hier, ist eine nette Diskussion darüber : https://www.proz.com/forum/money_matters...mod_21_rfi.html
Ich denke mal grob, du findest das in den "Posts" wieder, was du beruflich machst, also ist es nicht so das Neuland, wie du vielleicht annimmst.

Zuletzt bearbeitet am 14.06.20 13:36

14.06.20 10:25
OdinsRabe

nicht registriert

Re: Auswandern Und Unternehmensgründung in Madeira

marcok99:
Meine Frage ist, wie gehe ich vor? Wie hoch sind die Steuern? Wie finde ich eine Wohnung auf Madeira? Kann man die Mieten oder nur kaufen?
Wie schnell ist es möglich?

1. wie gehe ich vor? Viele Wege führen nach Rom, dass wird dir hier keiner generell beantworten können. Der Anfang sollte eine ausführliche anwaltlich Rechtsberatung sein, die natürlich nicht ganz billig ist. Guter Rat ist bekanntlich teuer.

2. Wie hoch sind die Steuern? In Portugal sind die Einkommens und Körpschaftssteuern, sowie Aktionärsauszahlungen (Shareholder payouts) etc. pp. ähnlich Deutschlands und sogar höher. Es ist nach Einkommensteuer nach Einkommen gestaffelt, wie in Deutschland auch, hat aber sehr viele Eigenarten, die man aus Deutschland oder anderen Ländern nicht kennt.

3. Wie finde ich eine Wohnung auf Madeira? Wir haben damals https://www.idealista.pt/ benutzt. Wenn du was findest, kann ich dir eine Maklerin vorschlagen, die das alles regeln kann. Wir haben da auch schon einiges mit geregelt und sind auch gerade wieder bei in Funchal Zwei Gewerbe-Immobilie zu kaufen.

4. Kann man die Mieten oder nur kaufen? Man kann sicherlich hier auch mieten und das sollte auf jeden Fall auch erst mal gemacht werden, um sich eine Übersicht hier zu verschaffen und "an zu kommen". Beachte, dass es hier nur offiziell möglich ist, Langezeitmieten zu machen. Sprich alle Verträge sind auf 1 Jahr ausgelegt. Ich weiß nicht warum, kann mir aber denken, dass das gesetzlich geregelt ist und Abgrenzung schafft zum kurzfristen Vermieten an z.B. Touristen.

5. Wie schnell ist es möglich? Das ist eine dumme Frage, sorry. Es liegt doch an dir... setze dich in einen Flieger und komme rüber, oder gehe den langsamen und sicheren beratenden Weg und hole dir vorab fachmännische Hilfe und entscheide dann. Schnellschusse gehen auf jeden Fall nach hinten los, dass ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Wenn das Kind erst mal in den Brunnen gefallen ist, ist es schwer wieder raus zu kommen und hat die Kosten, die man Anfangs für Fachberatung gescheut hat am Ende doppelt bis dreifach, was auch nach Jahren dazu führen könnte, dass man Haus und Hof verliert, weil man vielleicht entsprechend keine Absicherung oder Rücklagen gebildet hat.

Gruß

Willi

Zuletzt bearbeitet am 15.06.20 02:00

15.06.20 03:59
OdinsRabe

nicht registriert

Re: Auswandern Und Unternehmensgründung in Madeira

noch ein Nachtrag, ich gehe mal davon aus, dass du aus Deutschland kommst ? Wenn dem so ist, dann ist Deutschland für deine Art von Firma sicherlich nicht das schlechteste Land. Deutschland wird von einigen Ländern auch als "Tax Heaven" gelistet und gerade in deinem Bereich hat man in Deutschland einiges mehr an Freiheiten und kann auch steuerlich so einiges mehr reißen als hier z.B. in Portugal. Ohne jetzt genau zu wissen was du macht, aber ich denke du fährst in Deutschland derzeit noch um einiges besser. Der Aufwand hier ist immens. Alles muss bis ins kleine Detail gemacht werden. In DE regen sich alle über Kassenbon Pflicht auf, hier ist das Gang und Gäbe. Wir müssen jeden Monat Inventur Listen übermitteln, wir müssen von den Behörden geprüfte Rechnungsprogramme benutzen, jeder Einkauf muss in Namen der Firma gemacht werden, es ist auch zwingend erforderlich, dass man seine Firmen ID die gleich der VAT ID ist, auf jedem Sch... Kassenbong eintippen lässt. Jede noch so kleinste Sache, die man in Deutschland vernachlässigen könnte, weil ein Prüfer da vielleicht nicht so genau hin schaut, oder weil man selber meint, dass mache ich nicht, weil zu aufwendig, ist hier Pflicht und wird mit höhen Strafen belegt, wenn man es dann nicht macht.

Deine Bewertung 250-500K EUR ist eine riesen Spanne und macht diese damit unglaubwürdig. Wenn du so in dieser TV Sendung "Höhle der Löwen" auftreten würdest, dann würden direkt alle sagen, bitte gehen Sie nach Hause. Die Sache ist immer, dass man wenn finden muss, der überhaupt gewillt ist, so viel Geld aus zu geben für eine Sache, die nur auf einen bestimmten Kreis von Abnehmer zielt und dann vielleicht noch als Offhore Firma (Madeira LDA), die gerade mal paar Wochen, oder Monate am Markt ist. Man hat selber, da es ja seine eigene Firma ist, immer einen sehr viel höheren Wert im Kopf, als dieser am Ende ist. Bei deiner Sache, kann ich mir vorstellen, dass hier auch bei einem Interessenten, der soviel Geld dafür gibt, eine Art Betreuung bzw. Garantieren gegeben werden müssen. Sehr wahrscheinlich sehr komplex vertraglich per Anwalt dann vielleicht auch noch in englischer Sprache erstellt werden muss. Es schickt dir keiner 500K EUR und bekommt dafür vielleicht nur die "Log in Daten" zu einem Twitter Account oder halt zu mehreren. Ich lasse mich gerne eines besseren belehren ;-)

Du kommst mir auch ein wenig "Schnellschuss" mäßig rüber. "Hallo hier bin ich, was kostet die Welt, lass man schnell nach Madeira umziehen, ich habe es ja dicke und wenn ich schon mal da bin, dann verkaufe ich schnell meine Firma dort und schlage dem deutschen Fiskus ein Schnippchen... Pustekuchen. Eine gutlaufende deutsche Firma bekommt in fast allen Fällen, gerade durch den steuerlichen Wegzug eine Außenprüfung, darüber solltest du dir auch im Klaren sein. Darüber hinaus ziehen eigene Sachen, worüber man gar nicht so nachdenkt, deine Steuerlasst zurück nach Deutschland. Unter anderem zählt hier der soziale Lebensmittelpunkt. Unter anderem kann sogar eine in Deutschland gebliebene Ehefrau, oder Kinder die man mit dieser Ehefrau hat, den sozialen Mittelpunkt und damit die Steuerlasst zurück nach Deutschland ziehen.

Warum muss, oder soll es gerade Madeira sein ? Es gibt da draußen einige bessere Länder, wo man seine Firma hin verschieben kann. Wenn du nach Madeira möchtest, dann solltest du das wegen Land und Leute tun und nicht wegen irgendwelchen Steuern. Wenn du beides haben möchtest, Madeira und Steuern sparen, dann gibt es einiges an Konstellationen. Man könnte seine Firma in ein Land verlegen, was 0% Körperschaftsteuern hat, eine geringe Shareholder-Auszahlung und halt ein Doppelversteuerungsabkommen mit Portugal hat, profitiert davon, dass alles um einiges leichter ist zu gründen und zu betreiben, das man gar keine bis nur sehr geringe Auflagen und Dokumentationspflicht hat und lässt sich dann nach Portugal "Shareholder payouts" auszahlen. Im Gegensatz zu Deutschland, ist es Portugal egal, von wo aus eine Firma betrieben wird. Heißt, wenn du in Deutschland bist und eine Firma in Dubai hast und diese Firma von DE aus steuerst, dann zieht es die Steuerlasst nach DE. In Portugal ist das meines Wissen (keine Garantie), aber nicht so. Du kannst hier eine Dubai Firma haben, diese von hier voll kontrollieren, ohne dabei selber in Dubai zu sein und dem PT Fiskus ist das egal.

Zuletzt bearbeitet am 15.06.20 04:03

15.06.20 11:09
Torwarttrainer 

Madeira-Riesenfingerhut

Re: Auswandern Und Unternehmensgründung in Madeira

Bom dia Willi,

es ist schon bemerkenswert welche Mühe du dir, in diesem Fall, gibst.

Mein Name ist Marco, ich bin 20 Jahre und selbstständig. Mein Plan ist es mein Online Marketing Unternehmen nach Madeira zu verlegen.
Mein Problem ist einfach das mein Unternehmen so neu ist, das es kaum Regelungen zu den Dingen gibt und ich mich unsicher fühle obwohl ich einen Steuerberater etc habe.
Außerdam verkaufe ich mein Unternehmen (Instagram Seiten mit mehreren Millionen Abonnenten) für 250-500k € Und würde dies auch gern in Madeira tun.

Ich bin gespannt ob sich marcok99 wieder meldet.

Madeira maravilhosa

Adeus:
Tiago

15.06.20 11:36
OdinsRabe

nicht registriert

Re: Auswandern Und Unternehmensgründung in Madeira

naja, ich liste bzw. arbeite das für mich selber mal auf, da wir derzeit genau unter diesen Problemen leiden und uns das schon einiges an Anwaltskosten gekostet hat, um alles zu recherchieren. Wir handeln mit End User Spiele Lizenzen ohne erweiterte Rechte, dass ist die einzige Sache, die laut Urteilen (auf das sich nur die eine Firma stützen kann, die dieses erwirkt hat) hier in Portugal keine Quellsteuer auslöst. Es ist aber im PT Gesetz leider nicht verankert bzw. definiert und PT setzt, wie oben beschrieben, alle Sachen die irgendwie digital verschickt, empfangen, übermittelt oder halt Gelder die für solche empfangen werden u.a. halt auch Youtube and Twitter Einnahmen unter Quellsteuer. Das heißt im Fall der Fälle muss ich entweder von all meinen Zulieferer, dieses RFI.21 Formular ausfüllen lassen, oder im schlimmsten Fall, muss ich Klagen und ein neues , gleiches Urteil erwirken.

Diese Quellsteuergeschichte weiß kaum einer, selbst Firmen hier in PT die selbiges machen wie ich, da es in anderen Länder nicht anfällt, kann aber für so Youtuber am Ende ein großer Reinfall sein. Es sind hier einige auf der Insel, vielleicht ließt es ja einer von denen und macht sich da Gedanken drüber. Eine vermeintliche Sache, die Steuerersparnisse bringen sollte, kann hier im schlimmsten Fall mehr Steuern auslösen, als es in Deutschland der Fall gewesen wäre.

Mir ist klar, dass es meine Zeit vielleicht nicht wert ist und die meisten Leute eh nicht lesen, oder es wahr haben wollen. Einmal in den Kopf gesetzt, zieht man meist seine Sachen auch durch, ohne Rücksicht auf Verluste.
Wenn man googlet, dann bekommt man in 99% der Suchanfragen immer nur gesagt, wie super alles ist, aber keiner weißt drauf hin, dass es eine Sache ist, die ganz schnell ganz hohe Kosten verursachen kann. Einmal im Kreislauf gefangen, kommt man da so schnell auch nicht wieder raus. Rechtliche Absicherung ist schwer. Die meisten Anwälte, die Verschiebungen bewerben, reden alles schön, bieten das für einen Apfel und Ei an, aber was dann alles zusätzlich nachher für Fragen und Probleme entstehen auf beiden Seiten (Heimatland und Wahlheimat) dass erzählt dir vorab keiner. Das sind dann die Sachen, wo Anwälte dann richtig Geld mit verdienen, der Betreuung während und nach der Verschiebung.

Zuletzt bearbeitet am 15.06.20 11:49

02.07.20 17:00
OdinsRabe

nicht registriert

Re: Auswandern Und Unternehmensgründung in Madeira

man sollte hier mal schauen : https://fsi.taxjustice.net/en/introduction/fsi-results

Deutschland war auf Platz 7 (2018 : https://fsi.taxjustice.net/Archive2018/PDF/Germany.pdf ) und hat sich leicht "verbessert" auf Platz 11. Portugal hingegen ist auf Platz 76 und das, obwohl Madeira ja so eine tolle Steueroase ist.

Es gibt einiges an legalen Möglichkeiten, dass man in Deutschland gar keine, oder nur sehr wenig Steuern zahlen muss. Eine dieser Möglichkeiten, ist sein Geld in Immobilien zu investieren, diese nach einer gewissen Zeit ( 3 Jahre, dann kann man direkt alles abschreiben) komplett sanieren lässt, um die dann nach 10 Jahren mit 1.5 der Sanierungssumme + die normale Wertsteigerung steuerfrei zu verkaufen.
Sowas ist in Portugal halt nicht möglich und auch sonst nirgendwo in der EU.

Man sollte halt wissen, was man vor hat. Man sollte nicht einfach nur, weil man irgendwo was flüchtig gelesen hat, wie z.B. "System Madeira: Steuerparadies mit Segen der EU" oder ähnliches, dass auch alles so glauben. In der Regel ist Deutschland die größere Steueroase, man muss nur wissen wie. Hinzu kommt auch noch, dass man, weil es die Muttersprache ist und auch in dem System aufgewachsen ist, nicht mit Verständigungsproblemen oder Eigenarten im Steuerrecht umgehen muss, was am Ende des Tages einige 10.000send EUR nur an Beratung kosten wird. Madeira war und ist nie eine Steueroase gewesen, diese Aufdeckungsbericht vom BR24 ist einfach nur lächerlich. Die sollen hier selber mal eine Firma aufmachen und dann noch mal bewerten ... schwarze Schafe die irgendwas ausnutzen, gibt es sicherlich immer, aber hier auf Madeira ist das eher witzlos und hält sich mit glaube damals in dem Bericht mit 3.000 Firmen, wie schon mehrmals gesagt, im lächerlichen Bereich. Da entstehen in Hong Kong / Dubai , Singapur etc. jeweils sicherlich an einem Tag ein vielfaches mehr an neuen Firma als in Madeira in den letzten 30 Jahren.

Zuletzt bearbeitet am 02.07.20 17:13

03.07.20 12:29
Espadarte 

Madeira-Strelitzie

Re: Auswandern Und Unternehmensgründung in Madeira

OdinsRabe:
.. schwarze Schafe die irgendwas ausnutzen, gibt es sicherlich immer, aber hier auf Madeira ist das eher witzlos und hält sich mit glaube damals in dem Bericht mit 3.000 Firmen, wie schon mehrmals gesagt, im lächerlichen Bereich. Da entstehen in Hong Kong / Dubai , Singapur etc. jeweils sicherlich an einem Tag ein vielfaches mehr an neuen Firma als in Madeira in den letzten 30 Jahren.

Die ZFM Firmen mit den 5% Köst haben einen Anteil von 13% an den gesamten Steuereinnahmen der RAM.
Das kommt nicht von ungefähr und es sind Einnahmen die im Ausland lukriert werden und ohne die ZFM Regelungen hier einfach fehlen würden.

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Portugal   Quellsteuergeschichte   Auswandern   Doppelversteuerungsabkommen   Verständigungsproblemen   Unternehmensgründung   Shareholder-Auszahlung   Aktionärsauszahlungen   Doppelbesteuerungsabkommen   Firmenverschiebung   Dokumentationspflicht   Madeira   Deutschland   Körperschaftssteuern   Steuervergünstigungs   Körperschaftsteuern   Quellsteuer   OECD-Musterabkommen   vielleicht   „Doppelbesteuerung“